Barfen bei KatzenBarfen bei Katzen – was müsst ihr dabei beachten!

Barfen wird immer beliebter, doch ist dies ein recht komplexes Thema. Man darf nicht einfach ein paar Zutaten kaufen und diese nach Belieben zusammen mischen. Stimmt die Zusammensetzung nicht, kann dies schwere gesundheitliche Folgen für eure Katze nach sich ziehen.

BARF – was bedeutet dies?

BARF steht für Biologisches Artgerechtes Rohes Futter im deutschen Sprachgebrauch, im englischen steht dies für Bones And Raw Food – Knochen und rohes Futter. Beim Barfen handelt es sich also um eine Ernährungsform für Katzen, die aus Knochen, rohem Frischfleisch und Vitaminen bedarfsgerecht zusammenstellt wird und somit am ehesten der natürlichen Nahrung entspricht. Dabei gilt es aber einiges zu beachten.

Barfen von Katzen ist nicht idententisch zum Barfen von Hunden

Da Katzen im Gegensatz zu Hunden reine Fleischfresser sind und ein anderes Verdauungssystem haben, fehlen ihnen gewisse Enzyme zum Aufspalten und Verwerten pflanzlicher Nahrung. Beim Barfen von Hunden kann über pürierte pflanzliche Rohkost der Vitaminbedarf gedeckt werden. Bei Katzen muss dies über Fleisch, Fisch, Knochen oder Nahrungsergänzungsmittel erfolgen.

Worauf muss ich beim Barfen achten?

  • Bevor man anfängt seine Katze zu barfen, muss man sich zwingend entsprechendes, tiefgründiges Fachwissen aneignen. FEHLER beim Füttern können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen!
  • Die Rohfleischfütterung muss ausgewogen und abwechslungsreich sein, damit es weder zum Überangebot noch zum Mangel kommt. Katzen decken ihren Flüssigkeitsbedarf komplett über eine blutreiche Frischfleischnahrung.
  • Rohfutter ist im Kühlschrank maximal zwei Tage haltbar, eingefroren etwa zwei bis drei Monate.
  • Auf die Fütterung von rohen Knochen darf beim Barfen eurer Katze nicht verzichtet werden, denn sonst entsteht ein Calciummangel, was zu gesundheitlichen Schäden führt. Wollt ihr keine Knochen verfüttern, dann mischt pures Knochenmehl, gemörste Eierschalen oder Calcium-Citrat unter die Fleisch-Mischung. Lachs enthält zum Beispiel Vitamin D, Leber Vitamin A.
  • Knochen IMMER NUR roh und nur mit Fleischanteil verfüttern. Gekochte Knochen splittern leicht und können zum Tod des Hundes durch Darmverletzungen oder Darmverschluss führen. Knochen ohne Fleischanteil führen zu Verdauungsproblemen.
  • Katzen benötigen nur kleine Mengen an Futtertieren. In Frage kommen alle Tiere aus dem Beuteschema, wie Fische, Mäuse, Eintagsküken, Ratten, fleischige Knochen von Enten und Hühnerhälsen und zur Abwechslung auch Fleisch von Hühnern, Rebhühner, Enten, Kaninchen oder Hasen.
  • Bis auf Schweinefleisch könnt ihr eurer Katze alle Fleischsorten, wie Rind, Pferd, Wild oder Lamm roh verfüttern. Schweinefleisch könnte das für Hunde tödliche Aujetzky-Virus enthalten. Kocht man Schweinefleisch bei mindestens 60 Grad, wird dieser Virus jedoch abgetötet.
  • Am Anfang, wenn die Katze es noch nicht gewohnt ist, ganze Tiere oder große Fleischstücke zu fressen, könnt ihr das Fleisch und die Knochen durch den Fleischwolf jagen.
  • Katzen verdauen Rohfutter sehr schnell und gut, da im Gegensatz zum Fertigfutter keine unverwertbaren Bestandteile enthalten sind. Der Stoffwechsel wird dadurch kaum belastet. Die Kotmenge reduziert sich.
  • Barfen kann Zivilisationskrankheiten reduzieren, teilweise sogar heilen und sorgt für gesunde Zähne. Ihr solltet aber nicht warten, bis eure Katze krank ist. Je gesünder die Katze, desto einfacher ist die Umstellung. Barfen dient nicht als Ersatz für eine ärztliche Behandlung.

Nahrungsergänzungsmittel

Damit eure Katzen alle notwendigen Mineralstoffe und Vitamine zu sich nehmen, ist es ratsam sein, ein Nahrungsergänzungsmittel zum Barfen hinzuzufügen, wie gemahlene Pflanzen oder Öle.

Soll ich Barfen oder doch lieber nicht?

Ihr wisst ja nun, dass die Umstellung von Fertigfutter auf BARF nicht so einfach ist, wie beispielsweise die Umstellung von Nass- auf Trockenfutter und dass zum Barfen ein gewisses Fachwissen Voraussetzung ist, damit es nicht zu gesundheitlichen Risiken bei eurer Katze kommt. Wenn ihr euch genügend informiert habt und euch das Barfen zutraut, dann versucht es doch einfach, denn artgerechter und gesünder, als mit ausgewogenem Barfen kann man eine Katze kaum füttern.

   
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